Wohnen im Stadel
Wie ein alter Stadel auch für Wohnzwecke umgebaut werden kann, zeigt das Haus »Wohnen im Stadel« in Purbach am Neusiedler See.
Nutzfläche: 202,64 m²
Heizwärmebedarf: 38,95 kWh/m²a
Ort: Purbach am Neusiedler See, Burgenland
Status: Bauphase
Etwas über 120 Jahre lang schon steht der alte Stadel auf dem Eckgrundstück mitten im Ortsgebiet von Purbach am Neusiedler See. Von den Urgroßeltern des Bauherrn auf den Fundamenten eines noch älteren Gebäudes errichtet, wurde er jahrzehntelang landwirtschaftlich genutzt, erst in den Achtziger Jahren, als der Vater des Bauherrn auch die letzten Weingärten verkaufte, verkam er zur Rumpelkammer.
Stadel, wandle dich.
Eingangs wurde plusminusnull Architektur mit der Planung eines neuen Wohnhauses beauftragt, doch als wir den Bauherren von unserer Idee erzählten, den alten Stadel mit seiner für das Ortsbild charakteristischen Steildachneigung von 52 % zu erhalten und ihn in das neue Projekt zu integrieren, stimmten diese sofort begeistert zu.
So kam es, dass im Erdgeschoß des alten Stadels heute eine Doppelgarage sowie der Abstell- und Haustechnikraum untergebracht sind, im Dachgeschoß zwei Schlafzimmer, ein Schrankraum sowie eine Terrasse.
Um aus dem Raum über der Garage aber überhaupt ein bewohnbares Dachgeschoß machen zu können, musste – um eine brauchbare Raumhöhe zu erreichen – das Bestandsdach etwas angehoben werden.
Auf einer neuen Fundamentplatte wurden parallel zu den alten Außenwänden des Stadels neue Wände errichtet. Eine zwischen dem neuem Mauerwerk und den alten Stadelwänden eingebrachte Wärmedämmung half, die groben Unebenheiten der alten Stadelwand auszugleichen, darüber hinaus liefert sie bessere Energiewerte.
Trotz des Platzbedarfs, der aus der Addition von altem und neuem Mauerwerk folgt, blieb im Erdgeschoß eine Innenbreite von 5,20 m erhalten und somit genügend Platz, um zwei Autos abzustellen. Im Dachgeschoß, dessen Außenwände weniger Platz benötigen, ergab sich eine gut nutzbare Breite von knapp über 6 m.
Hier liegen straßenseitig angeordnet der Schrankraum sowie eines der beiden Kinderzimmer, gartenseitig findet sich das Schlafzimmer von Bauherr und Bauherrin, dem eine im Schutz des Satteldachs gelegene Terrasse vorlagert.
Stadel, binde dich.
Beide Geschoße des Stadels binden an das neu errichtete Haupthaus an. Von der Garage aus gelangt man in das Foyer des Hauses, von dort aus erreicht man weiter die Garderobe, das WC, ein Gästezimmer sowie den großzügigen Koch-, Ess- und Wohnbereich. Zurückgezogen hinter die Garderobe findet sich außerdem noch ein kleines Bad mit direktem Zugang in den Garten. Es inkludiert die Waschküche und einen eigenen Waschplatz für den Hund der Bauherrin.
Über eine U-förmige Treppe erreicht man das Dachgeschoß. Hier finden sich das zweite Kinderzimmer, das Familienbad und eine weitere Toilette, die Verbindung zu den Räumen im Stadel erfolgt über den Flur.
Während das Dachgeschoß des Neubaus zur Straße hin über Dachflächenfenster belichtet wird, springt es gartenseitig um eine knapp 1,80 m tiefe Terrasse zurück, wodurch es möglich wurde, sowohl Bad als auch Kinderzimmer über mannshohe Fenster und Türen zum Garten hin zu öffnen.
Unsere Leistungen
- Vorentwurf, Entwurf
- Einreichplanung inkl. Bauphysik (Energieausweis)